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20 Jahre VADA „Theater der letzten Seite“
22. Oktober
Anlässlich des Jubiläums 20 Jahre VADA lädt der Kunstbahnhof Wörthersee in der Reihe „curated by_station“ zum Theaterabend am Veldner Hausbahnsteig West:
Eine jubiläentliche Wurzelfreilegung von VADA
Texte von 30 bekannten und anonymen Autor:innen
Plotmontage: Yulia Izmaylova, Boris Randzio, Felix Strasser | eine Produktion von VADA
Dienstag, 22. Oktober 2024 um 19 Uhr
Eintritt: pwyw – Spendenempfehlung ab 20 Euro | Reservierung: 0664-9262926 oder office@kunstbahnhofwoerthersee.at
oder Ticket-Kauf online: VADA via kaernten.live buchen
Der Verein zur Anregung des dramatischen Appetits (kurz VADA) macht sein 20. Jubiläum zum Anlass einer Forschungsreise – einer Expedition zur Wiederentdeckung seiner ersten Theaterinszenierung. Unter dem Titel Zitatnost – ein Fußnotendrama entstand im Jahre 2004 ein Bühnenwerk, das in analytischer Weise mit progressiven Formen der Kunstfabrikation experimentiert und an kreative Konzepte des frühen 20. Jahrhunderts anknüpft (die vor allem durch die Ausrottung ihrer Urheber:innen als Resultat der Weltkriege einen jähen Abbruch erlitten). Das Theaterstück ist eine freie assoziative Kompilation von Kurzzitaten 30 verschiedener Autor:innen und versteht sich als Bühnenfassung eines Quellenverzeichnisses (das sich üblicherweise auf der letzten Seite einer wissenschaftlichen Arbeit befindet).
Techniken wie die professionelle Neugierde, die Limitierung des Bühnenraumes, die Erstellung von Plotkurven oder die – von den Glühwürmchen inspirierte und durch selbstkonstruierte Lampen erreichte – Autoillumination sowie der Einsatz von Trittleitern und Nahrungsmitteln führten schließlich zur Entwicklung der Plotmontage (auch Theater der letzten Seite genannt), einem Verfahren, das von VADA bis heute angewandt wird.
«Wir inszenieren Bibliographien. Wir dramatisieren die letzte Seite der großartigsten Sekundärliteratur, die je geschrieben wird. Alleiniges Auswahlkriterium ist die dramatische Wirkung des Materials ohne Rücksicht auf das Ansehen von Autoren oder Stilrichtungen.»
(aus: Das Vadaistische Manifest. Theaterconzeption für das 3. Jahrtausend. Verlag Hans D. Smoliner – edition kärnöl, Villach/Beljak 2009)
Das erste vadaistische Theaterstück wurde 25mal in Wien, Berlin, Hamburg, München, Zürich, Moskau und anderen Orten sowie als Österreichs Beitrag zum Theaterfestival Art-Ordo in Biškek (Kyrgyzstan) gezeigt. Nach zwei Jahrzehnten bringen Yulia Izmaylova, Boris Randzio und Felix Strasser diese Arbeit restauriert, entrümpelt und verspachtelt zurück an die Öffentlichkeit und folgen dabei dem Ausruf Karl Valentins: «Alles entdrei!»
(Foto © Jeff Strasser)
ANREISE Bahnhof Velden am Wörthersee
Bahn oder Bus: fahrplan.oebb.at
Fahrrad: Fahrradständer Bahnhofsgelände Ost
PKW: Park & Ride Parkplatz Bahnhofsgelände West (Frachtenstraße)